Gesamt-Grundstücksgröße: 32.624 m²
Baujahr: 1699, Mühlengebäude 1979, Gasthof 1995
Wohnfläche: ca. 366 m² (3 Wohnungen)
Gewerbefläche: ca. 10.155 m²
Gebäude:
Mühlengebäude: Lagerfläche, 1 Wohnung, 1 Büro, Veranstaltungsraum für bis zu 50 Personen
Gasthof: Lokal inkl. Küche, Lagerräume, Veranstaltungsraum für bis zu 30 Personen, Gewölbekeller
Herrenhaus: 2 Wohnungen + Garage
Keller: Gewölbekeller
Heizung: 2 Öl-Heizungen, je Gebäudekomplex
Einzug: ab sofort (inkl. Pachtverträge)
Besonderheiten:
Der Gasthof ist bis Juni 2026 verpachtet
Der Weinberg ist bis November 2036 verpachtet
Stellplatz: 3 Garagen, ca. 55 Außenstellplätze
Beschreibung:
Suchen Sie ein Anwesen mit historischem Charme und Bekanntheitsgrad? Etwas abgelegen für diskrete Feierlichkeiten, aber dennoch gut erreichbar für Wanderer, Fahrradfahrer und Spaziergänger? Dann haben wir hier genau das Richtige für Sie!
Zwischen dem Flörsheimer Stadtteil Falkenberg und der Flörsheimer Warte, direkt in der „Flörsheimer Schweiz“, befindet sich dieses prachtvolle Anwesen. Mit fast 33.000 m² Grundstück, eigenem Weinberg, großem Parkplatz, drei Gebäudekomplexen und einer großzügigen Terrasse im Innenhof, sowie dem Wickerbach, der seit 1998 zum Naturschutzgebiet gehört, bietet dieses Anwesen alles, was das Herz begehrt.
Der Gasthof ist eines der bekanntesten Ausflugslokale und Eventlocations der Region und sucht einen neuen Eigentümer, der diese Traditionen gerne aufrechterhält. Durch das große Holztor gelangen Sie in den Innenhof des Ensembles. Hier spüren Sie den Charme des restaurierten alten Gemäuers der ehemaligen Mühle und Stallungen. Stellen Sie sich vor, hier wird der Empfang der Gäste für eine Feierlichkeit aufgebaut – dekoriert mit alten Weinfässern, weißen Hussen, Stehtischen und Canapés, umgeben von großen Oleanderpflanzen.
Die großzügige Terrasse, die erst 2021 neu gepflastert wurde, bietet im Sommer Platz für Ihre Gäste oder im Winter für gemütliche Weinwanderungen am Lagerfeuer mit Geschichten, Flammkuchen und Glühwein. Das ehemalige Mühlengebäude, welches 1979 neu ausgebaut wurde, beherbergt eine Weinstube mit 145 m² Fläche, einem D/H WC und einer kleinen Küche – perfekt für kleinere Feiern oder geschlossene Gesellschaften. Zudem gibt es zwei Lagerräume.
Im Erdgeschoss des Mühlengebäudes befindet sich eine 3-Zimmer-Wohnung mit französischem Balkon und separater Terrasse, die Privatsphäre und einen Blick ins Grüne verspricht. Diese Wohnung ist seit 2021 an ein nettes Ehepaar für 600,-€/mtl. kalt vermietet. Zusätzlich gibt es ein separates Büro mit zwei Räumen und Gäste-WC, das ebenfalls seit 2021 von den Pächtern der Wiesenmühle für 600,-€/mtl. kalt genutzt wird.
Die ehemaligen Stallungen und Maschinengebäude wurden 2021 restauriert und mit modernsten Sektionaltoren ausgestattet. Sie können als Lagerraum oder Garage für die Mähgeräte der Anlage genutzt werden. Hier befinden sich auch die neuen Stromzähler, Wasseruhren und die Öl-Heizung (BJ 2021). Dieser Bereich wurde ebenfalls 2021 mit einer neuen Zaunanlage umzäunt.
Das Herrenhaus/Gaststätte, welches 1995 neu errichtet wurde, erreichen Sie über die Terrasse. Es präsentiert sich im modern-rustikalen Wirtshauslook mit gekacheltem Kamin für den optischen Flair. Hinter der Theke befindet sich die über 50 m² große Küche mit Spülküche, Sozialraum, Vorbereitungsraum, Heizungsraum mit WC, zwei Kühllagern und drei Lagerräumen. Das Treppenhaus zwischen Küche und Lokal bietet einen Nebeneingang für die Kellner, die zwischen Küche und Terrasse pendeln.
Über dem Gastraum befindet sich ein weiterer Raum mit 83 m² Fläche, Balkon, separatem Gäste-WC und zwei Vorbereitungsräumen mit Speiseaufzug. Hier können weitere Events oder Konferenzen stattfinden. Das Dachgeschoss dient als Lagerraum für Deko oder Bestuhlung. Im Untergeschoss befinden sich die Damen/Herren WCs für die Gäste sowie vier Lagerräume.
Direkt über der Küche befindet sich eine weitere 3-Zimmer-Wohnung mit 89 m² Fläche, die seit 2021 für 800,-€/mtl. kalt an den Koch des Hauses vermietet ist. Angrenzend dazu gibt es eine zweite Wohnung, die über die Rückseite des Herrenhauses erreichbar ist. Diese Wohnung wurde 2021 komplett renoviert und bietet fünf Zimmer mit überdachter Terrasse, zwei Bädern und rund 145 m² Wohnfläche. Sie ist seit 2021 für 1.000,-€/mtl. kalt an den Pächter der Wiesenmühle vermietet.
Hinter der großzügigen Terrasse gelangen Sie durch ein weiteres Tor zum eigenen Kinderspielplatz und Parkplatzmöglichkeiten für das Personal. Das Dach des Herrenhauses wurde 2021 neu gedeckt und die Fassade des Gebäudekomplexes neu gestrichen. Das Mühlengebäude verfügt über eine eigene Heizungsanlage mit einem 12.500 L Öl-Tank. Das Herrenhaus/Gaststätte hat ebenfalls eine Öl-Heizung aus dem Jahr 2021 (13.500 L).
Der Weinberg, der hoch zur St. Anna Kapelle führt, ist seit 2021 für 750,-€/jährlich an einen Winzer verpachtet. Der Gasthof ist seit 2021 für fünf Jahre verpachtet und läuft im Juni 2026 aus. Die aktuelle Pacht beträgt 5.000,-€/mtl. kalt. Einer der Veranstaltungsräume kann zusätzlich von den aktuellen Gastronomen/Pächtern bei Bedarf dazu gepachtet werden. Der untere Bereich des Mühlengebäudes, der aktuell als Garage/Lagerraum für Mähgeräte dient, ist nicht im Pachtvertrag inbegriffen und kann zusätzlich angemietet werden.
Lernen Sie diese historischen Mauersteine kennen und werden auch Sie ein Teil dieser besonderen Geschichte.
Der Gasthof blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Im Jahr 1699 wurde sie von Jakob Kiefer aus Flörsheim erbaut, nachdem das Domkapitel zu Mainz unter Franz Emmrich Wallheim von Bubenheim die Baugenehmigung erteilt hatte.
Die Bauplatzbezeichnung lautete: „Gleich ob dem Steg, welcher von Hochheim ohn' Flörsheimer Gemarkung über den Mühlbach gehet und ein wenig in den Wikkerer Gemark mit einläuft.“ 1715 wurde auf der Anhöhe die heute noch bestehende St-Anna-Kapelle auf dem Annaberg erbaut.
Am 24. Mai 1724 verkaufte Jakob Kiefer den Gasthof für 500 Gulden in bar, einem Stück Wein und einem Stück Tuch für die Hausfrau an den Weihbischof Johann Edmund von Jungfeld. Dieser verpachtete die im Volksmund „Jungfelder-Mühle“ genannte Anlage an den Müllermeister Nikolaus Müller. Im Laufe der Jahrzehnte folgten noch fünf weitere Pächter. Mit der fast 70-jährigen Pachtzeit der Familie Ott, in der das Anwesen „Otten-Mühle“ genannt wurde, endete eine fast 200-jährige Pacht- und Arbeitszeit der „Müllersleut“. 1898 stand das Mühlrad still, und die Fisch- und Schweinezucht löste das Kornmahlen ab und ernährte viele Pächterfamilien bis ins 20. Jahrhundert hinein.
Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges, dem Untergang der Monarchie, dem industriellen Aufschwung und dem wachsenden Anspruch der Bürger auf Erholung und gesellige Freizeit endete der zweite Abschnitt der Geschichte der „Otten-Mühle“. In der dritten Phase wurde die Geschichte des Hofs von Josef Thomas, seiner Familie, seinen Enkeln und Urenkeln geschrieben. Josef Thomas, ein echter Flörsheimer, gelang es mit Mut und Tatkraft sowie dem beispielhaften Zusammenhalt der Familien Schneider und Idstein, den 1925 abgeschlossenen Pachtvertrag zu einem Treuevertrag unter den Familien und den Gästen zu machen und mit dem Ankauf des Gasthofs 1949 zu fundamentieren.
Die Wirren des Zweiten Weltkrieges gingen selbst am idyllischen Platz des Gasthofs nicht spurlos vorüber. Josef Thomas war dienstverpflichtet, die Gaststätte geschlossen und die Erwerbsgeflügelzucht eingestellt. Fliegerangriffe zerstörten den ersten Stock des Herrenhauses und streunende Kriegsgefangene versetzten die Hausbewohner in Angst und Schrecken. Kapitulation… wo ein Anfang?
Mit dem Auftrag an seinen Schwiegersohn Georg Schneider und dessen Ehefrau Erna, geb. Thomas, die Gaststätte 1948 wieder zu eröffnen, schenkte er vielen Menschen Freude, Erholung, Gastlichkeit und ein Stück gebaute Geschichte. Das gesamte Anwesen wurde 1949, nach 250-jähriger wechselvoller Pachtzeit, käuflich erworben und von Georg Schneider 1953 auf 120 Sitzplätze erweitert. Die Erwerbsgeflügelzucht wurde aufgebaut und somit eine Basis für den gastronomischen Erwerb geschaffen.
Viel Fleiß und Bürgernähe sowie ständiger Gedankenaustausch in den Familien ließen auch in der Trauer um Georg Schneider, der 1972 verstarb, den dritten Generationswechsel nahtlos vollziehen. Schwiegersohn Klaus Idstein, seine Frau Liesel und die Töchter Anne und Claudia führten die Wiesenmühle bis 2021 weiter.
Die Erwerbsgeflügelzucht und der Weinbau sind die wirtschaftlichen Grundpfeiler für das über die Heimatgrenzen hinaus bekannte Ausflugslokal. Immer zeitnah und der Tradition verpflichtet, bietet der Gasthof mit seinen Spezialitäten – Geflügel, Wein und Apfelwein – seit mehr als 50 Jahren Erholung, Genuss und Lebensfreude!